Mandarin lernen – der Anfang

Vor über zehn Jahren bin ich zum Arbeiten nach Taiwan gegangen. Seitdem ist das Lernen von Mandarin ein Teil meines Lebens. Manchmal mehr, manchmal weniger. Manchmal mit Freude, manchmal mit viel Frust. Warum das alles?

Ein besonderes Talent für Sprachen kann ich nicht vorweisen. Dafür liebe ich das Reisen, und mit der Möglichkeit sich verständlich zu machen, macht es viel mehr Spass.

Auf meiner Wunschliste stand schon vor meinem Leben in Taiwan, dass ich gerne die drei meistverbreiteten Sprachen können möchte. Dass ich als Expat ausgerechnet in Taiwan – dem Sprachgebiet – landete: für mich ein absoluter Lucky Punch!

Englisch war am einfachsten: mit einem Sprachaufenthalt habe ich mir eine solide Basis geschaffen und der Gebrauch im Geschäftsleben gehört zu meinem Alltag.

Spanisch ist ein bisschen eine on-off-Angelegenheit: stehen Reisen an, bin ich dran. Gibt es andere Prioritäten, vernachlässige ich es. Grundsätzlich komme ich damit – auch dank dem Französischen – gut zurecht. Wenn nur die Grammatik mit all den unregelmässigen Verben und den vielen Zeitformen nicht wäre….

Mandarin – wie es mir damit ergeht, davon handelt diese Blogserie.

Der Einstieg

Nach meiner Ankunft in Taiwan habe ich sechs Wochen lang intensiv den Unterricht im Taipei Language Institute besucht. Mein Ziel: mir möglichst rasch ein mündliches Basiswissen anzueignen, um einfache Dinge des Alltags regeln zu können. Und natürlich musste ich genug Vokabular haben, um Bustickets zu kaufen um erste Ortschaften ausserhalb von Taipei zu erkunden.

Die erste Zeit fühlte ich mich wie ein Schwamm, ich habe möglichst viel aufgesogen. Es ging erstaunlich schnell vorwärts. Die Sprache jeden Tag zu hören, war natürlich ein enormer Vorteil.

Pīnyīn oder 汉子?

Chinesische Schriftzeichen sind anspruchsvoll; zudem sind in Taiwan die Traditional Characters im Gebrauch, zahlreiche sind deshalb etwas komplizierter.

Um meinen Lernfortschritt hoch zu halten, habe ich die Sprache mit Hilfe von Pīnyīn und dem Gehör auswendig gelernt. Die Zeichen habe ich erst nach meiner Rückkehr in die Schweiz zu lernen begonnen. Zumindest das Lesen, Schreiben ist eine ganz andere Geschichte. Ausserdem lerne ich die Simplified Characters, die in China benutzten Schriftzeichen.

Ein paar wenige Schriftzeichen – unter 100 – habe ich schon mitbekommen in Taiwan. Um eine Zeitung lesen zu können, sind aber etwa 2000 – 3000 notwendig.

Was ich jedoch lesen konnte, war mein eigener Name, der mir eine meiner Chinesichlehrerinnen ausgewählt hat:

柯佳碧 (KēJīaBì)

Kē ist ein Chinesischer Nachname und hat Ähnlichkeit mit Köhli. Diese Wahl war einfach.

JīaBì ist eine phonetische Anlehnung an Gaby. Jīa bedeutet elegant, schön, exzellent und Bì ist grüne Jade, grünblau, türkis.

Ein schöner Name und ich habe viele Komplimente dafür bekommen. Denn:

Die meisten persönlichen Namen stehen mit den Wünschen der Eltern für ihr Kind in Zusammenhang. Diese Wünsche werden durch Wörter wie „Reichtum“, „langes Leben“ oder durch Anspielungen ausgedrückt. Mit persönlichen Namen wird auch versucht, Einfluss auf das Schicksal zu nehmen.

Wer sich dafür interessiert, wie die Namensgebung funktioniert, findet auf Wikipedia einen spannenden Artikel: Chinesische Namen – Wikipedia

Die Sache mit dem Namen stand also. Und so konnte meine Lernreise mit Mandarin weiter gehen.

Eine kleine Anekdote findet Ihr bereits auf Linkedin: Mandarin lernen – Humor bei Lernblockaden

Stay tuned. More to come.

Wie sieht es bei Euch aus? Wohin treibt Euch die Lernreise? Erzählt Ihr mir davon? Ich freue mich über Eure Inputs.

Viel Freude bei Euren eigenen Entdeckungen.

Ich freue mich über Feedback und Kommentare. Es dürfen auch gerne Fragen oder Empfehlungen für weitere spannende Themen sein.

Eure Gaby
#Learn&Grow